Infolge der dramatischen Ereignisse im Bezirksgericht Hollabrunn, wo eine couragierte Rechtspflegerin ihr Leben lassen musste, fordert der Österreichische Bundesverband für Mediation, ÖBM, die Richterschaft auf, Mediation als Konfliktlösungstool bereits im Vorfeld vermehrt einzusetzen.
So weit darf es nicht kommen, meint Mag. Marianus Mautner, Bundessprecher des Österreichischen Bundesverbandes für Mediation, ÖBM, Dramen dieser Art könnten in vielen Fällen vermieden werden. Gerade bei Scheidungen oder im Bereich der Obsorge um Kinder seien viele Emotionen im Spiel. Wenn es hier kein Ventil gibt und die Emotionen nicht zur Sprache kommen, erfolgen irrationale Handlungen, die im schlimmsten Fall fatale Auswirkungen haben.
Anstatt Lösungen zu erkämpfen fordert Mautner vermehrt die Mediation bei Familienstreitigkeiten einzusetzen. Durch Mediation können emotional tragbare Lösungen auf Augenhöhe gefunden werden.
Mautner: “Bei Gerichtsverhandlungen ist für Emotionen kein Raum und keine Zeit vorgesehen. Sie bleiben daher allzu oft auf der Strecke, sodass diese Form der Konfliktlösung immer wieder an den Bedürfnissen der Betroffnen vorbei geht.“ Er appelliert daher an die Richterschaft, sich die Menschen hinter den jeweiligen Fällen genauer anzusehen und im Bedarfsfall, bei starken Emotionen und ersten Anzeichen von Eskalation, möglichst früh den Parteien eine Mediation durch einen ansässigen Mediator zu empfehlen.
Mediation im Familienbereich wird in Österreich besonders gefördert und ist einfach zu erwirken. Die Betroffenen stellen über den Mediator einen Antrag, je nach Einkommensverhältnis werden Mediationen durch das Bundesministerium für Familie bis zu 100 Prozent gefördert
http://www.oebm.atQuelle: Presseinformation 18.12.2009 comm:unications
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