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Interview von Mag. Gertrude Paula Rabel

F: Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben?

Menschen, die etwas in ihrem Leben verändern wollen und dazu bereit sind.

F: Welche Klient*innen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen?

Pädophile und gewalttätige Menschen.

F: Wie kamen Sie zur Psychotherapie?

Durch einen wunderbaren und glücklichen Zufall in einer sehr schwierigen Phase meines Lebens.

F: Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen?

Es erschien mir sinnvoll, diesen Beruf zu erlernen. Und ich bin froh, dass ich mich nicht geirrt habe.

F: Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert?

Empathie und Achtsamkeit, Kompetenz und Humor, Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit, Freude und Mitgefühl, ........ein Mensch sein.

F: Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?

Weil mich, im Laufe meiner beruflichen Entwicklung, diese Inhalte am stärksten angesprochen haben.

F: Was erachten Sie als Ihren bisher größten beruflichen Erfolg?

Darüber habe ich noch nicht nachgedacht - ist das wichtig?

F: Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt für Ihre Dienstleistungen interessiert werden?

Die Menschen, die zu mir kommen, kommen aufgrund einer persönlichen Empfehlung von ehemaligen KlientInnen oder KollegInnen, oder weil ich über meine Homepage, über Psyonline oder die Gelben Seiten gefunden werde. Ich denke, es paßt.

F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Ja!

F: Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)?

Ja!

F: Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen?

Meine Kompetenzen kontinuierlich erweitern und ein Buch schreiben - oder zwei.

F: Was bedeutet für Sie Glück?

Wenn ich über mich selbst lachen kann. Wenn ich eine rote Ampel nicht übersehe. Und wenn ich spüre, dass ich geliebt bin.

F: Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern?

Güte, Weisheit und am Ende meines Lebens - einen gnädigen Tod.

F: Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Ein Buch über das Überleben, ein Buch über das Vergnügen und eine große Truhe (mit allem, was ich sonst noch brauche! .........Mal ehrlich! Welche fünfzigjährige, durchschnittliche, dem Leben in der Wildnis entfremdete Mitteleuropäerin fährt, ohne ausreichendes Überlebenstraining und ohne entsprechende Ausstattung auf eine einsame Insel, wenn sie nicht weiß, was sie dort erwartet? Würden Sie das tun?)

F: Was ist Ihr Lebensmotto?

Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht!

F: Welche wichtige Frage haben Sie in diesem Interview vermisst?

Keine!

F: ... und wie würden Sie darauf antworten?

........!

Fach-Interview von Mag. Gertrude Paula Rabel

F: Was ist Psychodrama?

Ich handle, also bin ich!

Psychodrama bedeutet: die Verwirklichung der Seele (Psycho) durch die Handlung (Drama).

Psychodrama ist eine Beziehungstherapie, ist erlebnis- und handlungsorientiert. Es gehört zu den humanistischen Verfahren.

Zentral sind das Konzept der Begegnung (Beziehungen) und die Rollentheorie. Heilung (Genesung, Gesundung) ist ein interaktionales Geschehen, d.h. sie geschieht in der Begegnung (Beziehung).

Handlung und Beziehung sind zentral gestaltende Elemente des Psychodramas.


F: Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?

Therapie bezeichnet (kurativ gesetzte) Maßnahmen zur Behandlung von körperlichen (z.B. Medizin, Physiotherapie) und seelischen (Psychotherapie) Erkrankungen, mit dem Ziel, die Leidenszustände zu mildern, zu bessern oder zu heilen (Heilung, Genesung, Gesundung). Die Maßnahmen können auch präventiv (vorbeugend) sein, um das Entstehen von Krankheiten zu verhindern. Es gibt auch Erkrankungen, die nicht mehr heilbar sind. Dann haben die gesetzten Maßnahmen palliativen, d.h. stützenden, stabilisierenden Charakter.

Beratung ist professionelle Begleitung und/oder Betreuung. In keiner Beratungsform geht es um die Behandlung von klinisch relevanten Symptomatiken.

Die unterschiedlichen Beratungsformen haben verschiedene Arbeitsschwerpunkte und Zielsetzungen. Beispielsweise ist die Lebens-und Sozialberatung, als eine der vier Säulen des österreichischen Gesundheitssystems, zu unterscheiden von den berufsbegleitenden Beratungsformen: Supervision, Coaching, Organisationsberatung, wobei bei Coaching auch Themen bearbeitet werden, die keinen unmittelbaren und direkten Bezug zum Berufsleben haben. Coaching und Supervision werden vom Paradigma der 'pädagogischen Abstinenz' geleitet. Es bedeutet, dass die BeraterInnen die Entwicklung der Lösungen begleiten und diese nicht vorgeben.

Bei den Beratungsformen: Supervision, Coaching und Organisationsberatung ist es notwendig die ersten beiden Beratungsformen von der Organisationsberatung zu differenzieren. Die Organisationsberatung bewegt sich innerhalb der Institution und versucht die Balance zwischen den Zielen der Organisation und den Bedürfnissen und Interessen der Organisationsmitglieder herzustellen und bewegt sich somit nicht im 'institutionell machtfreien Raum'. Organisationsberatung wird nicht vom Paradigma der 'pädagogischen Abstinenz' geleitet.

Supervision und Coaching können nicht ohne weiteres die Funktion der Organisationsberatung übernehmen, da die Bearbeitung institutioneller Probleme anderen Gesetzmäßigkeiten unterliegt.

Es gibt auch begleitende und betreuende Beratungsformen, die regulierend in das soziale Geschehen eingreifen können oder auch Aufgaben übernehmen, punktuell, teilweise oder gänzlich (z.B.Sozialarbeit, Ernährungsberatung, Steuerberatung).


F: Was ist der Unterschied zwischen Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Fachärzt*innen für Psychiatrie?

Psychologie ist eine empirische Wissenschaft. PsychologInnen versuchen Erleben, Verhalten und Entwicklung des Menschen zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen. Die Arbeitsfelder der Psychologie sind weit gestreut (z.B. Klinische Psychologie, Verkehrspsychologie, Wirtschaftspsychologie,....)

Psychotherapie ist eine eigenständige Wissenschaft. PsychotherapeutInnen behandeln leidende Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen mit wissenschaftlich fundierten Methoden. Die Vorgehensweise ist abhängig von der gewählte psychotherapeutischen Schule. Ziel ist, wie Viktor Frankl es formuliert hat: die Heilung der Seele per intentionem.

Psychiatrie ist ein Teilgebiet der Medizin, die Lehre von gesunden und kranken Menschen. PsychiaterInnen behandeln Menschen mit seelischen Erkrankungen mit Hilfe medizinischer Methoden (z.B. Medikamente). Das ärztliche Gespräch ist traditionsgemäß ein wichtiger Teil der Behandlung. Innerhalb dieser Disziplin gibt es zahlreiche Spezialisierungen (z.B. Kinderpsychiatrie, Gerontopsychiatrie,...).


F: Was ist Coaching?

Vgl. Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?

F: Was ist Training?

Training ist die systematische und zielgerichtete Förderung und Stärkung von körperlichen, sozialen und emotionalen Fähigkeiten (Kompetenzen), wie auch Fertigkeiten und Begabungen, je nach Zielbereich, Beruf und Branche. Die Übungsprozesse werden meist vom Trainer, von der Trainerin vorgegeben.

F: Was ist der Unterschied zwischen Coaching und Supervision?

Das ist eine gute Frage!

Es gibt unterschiedliche Positionen: z.B.

1. Supervision im Non-Profit-Bereich ist Coaching im Profit-Bereich.
2. Supervidiert werden Mitarbeiter, Führungskräfte werden gecoacht. Hier liegt die Orientierung in der hierarchischen Position der TeilnehmerInnen.
3. Supervision ist Reflexion des beruflichen Handelns, während Coaching die Suche nach einer Lösung entsprechend einer konkreten Fragestellung und Zielformulierung ist.
4. Coaching ist eine spezielle Form von Supervision.

Ob es einen Unterschied zwischen Coaching und Supervision gibt liegt 'im Auge des Betrachters'. Solange es kein Berufsrecht gibt, wo diese Frage definitiv geklärt ist, bleibt viel Raum für fruchtbare und furchtbare Diskussionen.


F: Wie unterscheidet sich Coaching von Beratung und von Training?

Ein Coach ist ein Berater, eine Beraterin.

Vgl. Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?

TrainerInnen fördern und stärken systematisch und zielgerichtet Fähigkeiten, Fertigkeiten, Begabungen und Talente. Pädagogische Kompetenz ist (neben der entsprechenden fachlichen Kompetenzen) eine Kernkompetenz von TrainerInnen.

Vgl. Was ist Training?


F: Gibt es Coaching nur für berufliche Themen oder auch für private?

Ja, es können auch private Themen im Coaching behandelt werden. In manchen Fällen ist es auch sinnvoll.

F: Was bedeutet Selbsterfahrung?

Sich selbst erfahren - es ist ein bewußter Prozess des Wahrnehmens von eigenen Bedürfnissen, eigenen Fähigkeiten (emotional, kognitiv, sozial und kulturell), persönlichen Wertvorstellungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Selbsterfahrung schließt jedoch auch Wahrnehmung anderer Menschen mit ein. Die Kernfrage lautet: Werde ich von anderen so wahrgenommen wie ich mich selbst wahrnehme? Identität kann nur entstehen, wenn Menschen sich so wahrgenommen erleben, wie sie sich selbst wahrnehmen. Deshalb ist Selbsterfahrung immer auch Reflexion von Identität.


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